Gesichtssuchmaschine mit neuem Aussehen zurück

Gesichtssuchmaschine mit neuem Aussehen zurück

Vor zwei Jahren zeigte eine Recherche von Netzreporter.org auf, dass das polnische Unternehmen „PimEyes“ eine Gesichtssuchmaschine kostenlos für alle zur Verfügung stellte. Also eine Plattform, mit der Menschen anhand ihres Aussehens wiedererkannt und identifiziert werden können. Dazu werden Bilder aus dem Internet verwendet und in eine riesige Datenbank gespeist: Inklusive der Information, woher die Bilder kommen und entsprechendem Link. Nachdem in der Folge ein Verfahren gegen die Begründer der Gesichtssuchmaschine eingeleitet wurde, setzte sich die Firma zunächst in die Seychellen und anschließend nach Belize ab, rechtliche Konsequenzen waren damit nicht mehr möglich.

Nun ist netzreporter.org eine Firma aufgefallen, die seit 2020 besteht und auffällig ähnlich zu PimEyes ist: Mit ähnlichem Service, ebenfalls in Polen gegründet und als Anteilseigner sind die ehemaligen Gründer von PimEyes eingetragen. Zwar darf jetzt nur noch mit dem eigenen Gesicht gesucht werden und keine Fotos von dritten hochgeladen werden, um eine Suche zu starten, dennoch wird so breitflächig auf Fotos und somit biometrische Daten zugegriffen, ohne das einer Erfassung oder Speicherung zugestimmt wird.
Um zu überprüfen, dass nur das eigene Gesicht „gesucht“ wird, müssen Kund:innen sich vorab über eine Webcam zeigen – ein Service, der laut netzreporter.org leicht mit einer virtuellen Webcam umgangen werden kann. Wer also über genügend Bilder einer dritten Person verfügt, kann auch so das Gesicht dieser durch die Suchmaschine jagen. Datenschützer:innen äußerten sich besorgt, dass die Plattform im neuen Layout wieder aufgetaucht ist. Sie fordern beispielsweise ein ganzheitliches Verbot von biometrischer Massenüberwachung und eine schnellere Handhabung bei der rechtlichen Verfolgung.