Gipfel gegen sexuelle Gewalt startet heute in London

Gipfel gegen sexuelle Gewalt startet heute in London

 

Vom heutigen Dienstag bis Freitag tagt das internationale Gipfeltreffen zur Beendigung von sexueller Gewalt in Konflikten. Bei dem Gipfel geht es laut dem britischen Außenminister William Hague um die Anerkennung von schwerer sexueller Gewalt als Verstoß gegen die Genfer Konventionen, um Entschädigung und Unterstützung der Opfer sowie um ein internationales Abkommen über die Ermittlung und Dokumentation von sexuellen Übergriffen. Die Genfer Konventionen verbieten bereits seit 1977 Vegewaltigung als Kriegsverbrechen.

Die britische Regierung hatte 2013 bei ihrer G8-Präsidentschaft sexuelle Gewalt in Konfliktregionen auf die internationalen Tagesordnung gesetzt. Die UN-Generalversammlung verabschiedete ebenfalls 2013 eine Erklärung zu diesem Thema, die von 113 Ländern unterzeichnet wurde. Die Erklärung bemängelt, dass die Mehrheit der Opfer weder Gerechtigkeit erfahren noch Unterstützung erhalten. Viele Länder, darunter Russland, China und Indien haben diese Erklärung jedoch nicht unterzeichnet.

In vielen Konflikten werden Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt massiv von den Konfliktparteien eingesetzt. Oft werden sie als Waffe gegen den Feind und mit der Absicht eingesetzt, die Zivilbevölkerung zu unterwerfen. Sowohl Rebellengruppen als auch reguläre Armeen greifen auf diese Kriegsverbrechen zurück. Prozesse vor nationalen und internationalen Gerichtshöfe wegen Vergewaltigung liefen oder laufen insbesondere bezüglich der Konflikte in Exjugoslawien, Liberia, Ruanda und in jüngster Zeit in der Demokratischen Republik Kongo.