Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hat Helmut Kohl vor seiner Zeit als Bundeskanzler jährlich einen Betrag von 200 Mark für das Hilfswerk Hausser gespendet. Die auch als HIAG bekannte Organisation wurde von Paul Hausser geleitet und kümmerte sich um die Belange von ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS. Hausser war zusammen mit Sepp Dietrich der ranghöchste Offizier der Waffen-SS und Träger des goldenen Parteiabzeichens der NSDAP. Ihm untergebene Truppen waren für Kriegsverbrechen in der Sowjetunion und Italien verantwortlich. Im Februar 1945 befahl Hausser versprengte Soldaten als mutmaßliche Deserteure zu erschießen. Nach dem Krieg war Hausser bemüht, die Definition der Waffen-SS als „verbrecherische Organisation“ bei den Nürnberger Prozessen zu verhindern, bzw. später rückgängig zu machen. Kohl versuchte während seiner Kanzlerschaft mehrfach, den Unterschied zwischen Opfern des Nationalsozialismus und Nationalsozialisten, die im Krieg umkamen, in einem Gedenken an „die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ aufzuheben.