Jazz Matinee am Sonntag, den 10.03.2019, 9 Uhr bis 11 Uhr

Jazz Matinee am Sonntag, den 10.03.2019, 9 Uhr bis 11 Uhr

Jazz Matinee am Sonntag, den 10.03.2019, 9 Uhr bis 11 Uhr

Liebe Jazzfreundinnen und Jazzfreunde,

heute stellt Ihnen die Jazzredaktion (Michael van Gee / van-gee(aet)net-base.de) in zwei langen Stunden neue CDs der Label QFTF, PI Recordings, Riverboat Records, Impulse, ECM, Whirlwind Recordings, Phonector, Session Work Records, Traumton und Ozella Music, die von diversen Firmen vertrieben werden.

Sie hören Ausschnitte aus den folgenden CDs:

Riaz Khabirpour - Pocket Radio (QFTF / 058), David Virelles - Igbó Alákorin Vol. I & II (PI Recordings PI 78), Karl Strömme Quintet - Dynalyd (Riverboat Records TUGCD 1119), A Day In The Life: Impressions Of Pepper (Impulse 00602577085765), Joe Lovano - Trio Tapestry (ECM 2615), Yonathan Avishai Trio - Joys And Solitudes (ECM 2611), Wojtek Mazolewski Quintet - Polka (Whirlwind Recordings WR 4725), Flexkögel - America (Phonector ?), Franziskus - Some Sang A Song (Session Work Records SWR 110/18), Wood & Steel Trio feat. Michael Schiefel - Hollywood Songbook (Traumton 4664), Peter Gall - Paradox Dreambox (Traumton 4666), Anders Aarum - Shakin´ Our Souls (Ozella Music OZ 088 CD), Mezza / Ginsburg Ensemble - Convergence (Ozella Music OZ 084 CD) und Aapo Heinonen Quintet - Tara (Ozella Music OZ 089 CD).

Eingebettet in die Neuvorstellungen sind meine Konzerthinweise für Sonntag und die folgende Woche:

1.) Am Sonntag, den 10.03.2019, tritt um 20 Uhr im Jazzhaus die Band Masaa auf. Bei MASAA verweben sich tiefempfundene arabische Verse und zeitgenössischer Jazz, gehen Abend- und Morgenland in bisher nicht dagewesener Schlüssigkeit eine lyrische Liaison ein. Ihr bahnbrechendes Konzept haben MASAA auf bislang drei Alben umgesetzt, dem Debüt "Freedom Dance" (2012), dem Nachfolger "Afkar" (2014) und dem derzeitigen Album "outspoken" (2017), für das sie mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurden. Rabih Lahoud wurde für dieses Album für den ECHO Jazz in der Sparte "bester nationaler Sänger" nominiert. Bereits im Gründungsjahr 2012 gewannen sie den Bremer Jazzpreis. In den folgenden Jahren gingen 2 weitere wichtige
Weltmusikpreise Deutschlands an sie: Der Publikumspreis des Creole-Wettbewerbs (2013) und die Förder-RUTH des TFF in Rudolstadt (2015). Von Beginn an ist es der Band ein großes Anliegen gewesen, ihre Arbeit nach außen zu tragen: MASAA haben erfolgreiche Tourneen durch Afrika und in Lahouds Heimat Libanon absolviert; im Sommer 2015 startete ihr Teamwork mit der israelischen Sängerin Yael Deckelbaum. Mit dieser Zusammenarbeit setzen MASAA ein Signal für die Unterstützung des Friedensprozesses zwischen jüdischer und arabischer Kultur. Ab 2019 werden sie in klanglicher und personeller Neuausrichtung auftreten. Anstelle des Pianisten Clemens Pötzsch wird nun Reentko Dirks mit der Doppelhals-Gitarre in die Band einsteigen - ein außergewöhnlich vielseitiger Gitarrist, der in der Klassik, im Pop wie auch in der Weltmusik zu Hause ist. Er ist ein Forscher von bisher unbekannten Klängen auf der Akustikgitarre und wird den neuen Sound von Masaa mit seinem Stil auf besondere Weise prägen.

2.) Am Montag, den 11.03.2019, tritt um 20:30 Uhr beim Jazzkongress im Schützen der Pianist Rainer Böhm mit seinem Soloprogramm auf. Für Rainer Böhm ist das altgriechische Wort für Wasser, hýdōr, das Motto seines Soloprogramms. Die fließenden Bewegungen des Wassers, sein steter, mal ruhiger, mal rascher Fluß, die Reflexionen und Spiegelungen des Lichts an der Wasseroberfläche, sind Inspiration seiner Musik. Böhms hochkonzentriertes, virtuoses Spiel verwandelt diese Grundideen in einen Fluss von Stimmungen und Impressionen. Auf jegliche Effekthascherei verzichtend entwickelt Böhms Spiel eine suggestive Kraft, die verzaubert. Hierzu spiele ich Ihnen einen Appetithappen aus seiner aktuellen ACT CD "Hydor" (ACT 9761-2). Nähere Infos unter www.rainerboehm.de

3.) Am Mittwoch, den 13.03.2019, tritt um 20 Uhr im Jazzhaus Freiburg der Gitarrist Nguyen Le mit seinem Quartet Streams auf. „Streams“ ist das neue Quartett des Pariser Gitarristen Nguyên Lê, welches neue Sounds mit kulturellen Wurzeln kreiert. Ziel der Musik ist es, die vielfältigen Dimensionen des Jazz und indigene Musik als schöpferischen Grundstein für Komposition und Improvisation zu entdecken. Das soll jedoch keinen exotischen Effekt hervorrufen, sondern Kohärenz und Gegenwärtigkeit zum Ausdruck bringen. Einflüsse unterschiedlichster Kulturen bewegen die Welt und „Streams“ wollen diesen mit ihrer Musik Anerkennung und Ausdruck verleihen. Der 1959 geborene französische Gitarrist Nguyên Lê ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Jazzmusiker: In Paris geboren und lebend stammt er aus einer vietnamesischen Familie, deren Tradition er sich stark verbunden fühlt. Erst mit 15 begann der Autodidakt mit Schlagzeug spielen, griff aber bald darauf zur E-Gitarre. Den Einstieg ins professionelle Musikgeschäft startete er 1983 mit der afrokaribischen Ethno-Band „Ultramarin“. 1987 wurde der Ausnahmegitarrist dann in die französische Jazz-Kaderschmiede, das Orchestre National du Jazz berufen - der Startpunkt für eine beeindruckende Karriere: Mit seinen ersten Alben unter eigenem Namen zu Beginn der 1990er Jahre erspielte sich Lê eine immer größer werdende Hörerschaft. Als er 1993 sein Deutschlanddebüt als Mitglied des Jazzpãna-Ensembles gab, war die Jazzgemeinde hierzulande von den Saiten-Künsten Lês überwältigt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: „So wie er spielt kein anderer Mensch Gitarre!“. Dies hörte auch ACT-Chef Siggi Loch und Nguyên Lê wurde zum ersten Exklusivkünstler seines Labels. Bis heute hat Lê zwölf Alben als Leader auf ACT veröffentlicht. Er hat mit beinahe allen bedeutenden europäischen Jazzern und vielen berühmten amerikanischen Kollegen gespielt. Ebenfalls wurde er regelmäßiger Solist der WDR Bigband. Als unermüdlicher Arbeiter gründete er außerdem mehrere Bands und Ensembles, von denen das Trio E_L_B (mit Peter Erskine und Michel Benita) und sein “Jimi Hendrix Project” die wohl bekanntesten und erfolgreichsten sind. Seine große Liebe zum Rock findet sich auch auf seinem aktuellen Album „Songs of Freedom“ wieder. Hier interpretiert Lê auf unnachahmliche Weise Klassiker von Cream, Led Zeppelin und Janis Joplin. „Ich bin eine personifizierte Fusion der Kulturen,” sagte Lê einmal, und tatsächlich verbindet seine Musik die verschiedensten Formen, Stile und Elemente auf einzigartige Art und Weise. Von Flamenco, über Musik des nahen Ostens, des Orients und Asiens, Lê verschmelzt diese Kulturen und bindet sie in einen Jazz-Rahmen ein. Der Begriff „Weltmusik“, allzu oft sinnentleert für Fusion jeder Art benutzt, findet mit Nguyên Lê seine wirkliche Bedeutung. Hierzu spiele ich Ihnen als Appetithappen einen Ausschnitt aus seiner neuen ACT CD "Streams" (ACT 9876-2) vor!

Zwei lange Stunden mit erstklassiger Musik unterschiedlichster Richtungen !