Linke Presseschau

Linke Presseschau

Eine Presseschau bei Radio Dreyeckland ist dagegen etwas Ungewöhnliches. Über eine ganze Stunde wird die Hörerin und der Hörer von RDL über den Inhalt der von den Redakteuren ausgewählten Artikel informiert und diese werden, wenn es die Redakteure für nötig halten, auch profund kommentiert.
Im zweiwöchentlichen Rhythmus wird aus den wichtigsten Organen der linken Presse zitiert. Es muss auch hier eine Auswahl getroffen werden. Der Sendungsrhythmus bestimmt dabei die Auswahl mit.
Wochen- und Monatszeitungen aus der bundesdeutschen linken Presselandschaft bilden das Grundmaterial der Sendung (monatlich erscheinen: Konkret, Kommune, Sozialismus, ak = "analyse und kritik", SOZ, Express; aber auch die thematisch fokussierten Organe wie ami, ila, anti-atom-express und Lateinamerikanachrichten; wöchentlich: jungle world, Freitag, ergänzt durch die linke Schweizer "Wochenzeitung" (WOZ).)
Neben dem reinen Zitieren und Kommentieren durch die Redakteure der Sendung wird auch versucht, zu ausgewählten Artikeln ein Gespräch mit den jeweiligen Autoren zu führen.

Die historische Presseschau
Anlässlich der Feiern zum 25jährigen Bestehen von RDL im Juni 2002 wurde eine Sendung produziert, die sich der linken Presse zur Gründungszeit von RDL widmete, also dem wichtigen Umbruchsjahr 1977. (Es ist u.a. das Jahr des Untergangs der radikalen, militanten Linken und deren Transformation in die grün-alternativen Parteien. Zugleich aber auch ein Jahr der vielfältigsten Neugründungen: von regionalen Medien wie Stadtzeitungen, RVF oder der Medienwerkstatt; bis hin zu Projekten wie Fabrik, LagerIni in der Grether-Fabrik usw.)
Die in den Artikeln behandelten Themen erwiesen sich als so spannend, dass wir uns überlegt haben, dass es Sinn macht, im monatlichen Rhythmus 25 Jahre zurückzublicken und die damalige Presse zu sichten.
Es handelt sich dabei überwiegend um Zeitungen, die heute nicht mehr existieren.
Nur noch "Konkret" und in gewandelter Form "analyse und kritik", die damals "Arbeiterkampf" hieß, haben bis heute durchgehalten. Von den feministischen Zeitschriften existiert nur noch EMMA, die ältere COURAGE nicht mehr.
Ansonsten dominierten damals auf der Linken die Zentralorgane der verschiedensten K-Gruppen (z.B. KVZ - Kommunistische Volks Zeitung) und die Zeitungen der städtischen Spontigruppen (z.B. Pflasterstrand, aber auch AUTONOMIE).
Die aus der Anti-AKW-Bewegung stammende "Was Wir Wollen" und die 1977 erstmals in Freiburg publizierte "Stadtzeitung" komplementieren das regionale Spektrum.

Von diesen historischen Sendungen - wie auch den aktuellen - könnt ihr Mitschnitte bestellen! (s. u. unter Multimedia-Bestellungen)

Specials
Immer wenn der Monat fünf Freitage zählt, kann es ein Presseschau-Spezial geben.
Hier wird entweder eine Presseschau zu einem Thema gesendet oder ein Überblick über die Buch-, CD- und Filmkritiken der jeweiligen Presseorgane.

Das Archiv für Soziale Bewegungen
Die "Linke Presseschau" wird gemeinsam produziert mit dem "Archiv für Soziale Bewegungen e.V."
Seit 1983 sammelt das Archiv hartnäckig und ausdauernd Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Flugblätter, Fotos, Plakate, Transparente, Protokolle und Verlautbarungen aus Vergangenheit und Gegenwart der sogenannten Neuen Sozialen Bewegungen; kurz: alles, was sonst irgendwann in den Papierkorb und damit in Vergessenheit geraten würde. Denn im Gegensatz zu Parteien, Behörden und anderen Institutionen gibt es gerade für die institutionell kaum verankerten sozialen Bewegungen keine offiziellen Stellen mit dem Auftrag, deren Geschichte zu bewahren. Und allzu leicht wird die sogenannte graue Literatur von der traditionellen Geschichtsschreibung ignoriert.
In den knapp 20 Jahren, seit denen das Archiv existiert, hat sich eine ungeheure Menge an Material angesammelt. Das Archiv kann den Nutzern und Nutzerinnen mit mehr als 100.000 Flugblättern, über 1.000 Zeitschriftentiteln, Hunderten von Plakaten, Photos usw. von und über soziale Bewegungen seit 1945 (vor allem im Raum Baden, aber auch darüber hinaus) dienen. Ausserdem tritt es mit Dokumentationen, Analysen, Veranstaltungen usw. an die Öffentlichkeit.
Trotz der Fülle des Materials das im Archiv lagert, gibt es immer noch Lücken in den Beständen. Wenn es also noch Kisten in Speicher und Keller gibt, mit Broschüren und Flugblättern, Filmen, Tondokumenten usw. - hinein damit ins Archiv.

Das Archiv befindet sich in:
Adlerstr.12
79098 Freiburg
Tel: 0761-33362
Fax: 0761-2024506
Mail: archivsozialebewegungen@gmx.de

Öffnungszeiten: Mittwoch 10 - 15 Uhr,
Donnerstag 11 - 18 Uhr, oder nach Vereinbarung.

Multimedia-Bestellungen
Wer Interesse hat an der Jahres-CD-ROM der Linken Presseschau zum Jahr 1977 (Sendungen, Plakate, Artikel usw., voraussichtlich ca. 10.- €) schicke bitte eine email an lips(-ät-)rdl.de.
Ab 50 Bestellungen wird die CD-Rom produziert: Festes Indianer-Ehrenwort.
Sendungsmitschnitte als AUDIO-CD im CD-R-Format können ebenfalls dort angefordert werden (3.- € + Versand nur mit Einzugsermächtigung oder Vorab-Überweisung aufs Radio-Konto: 9349308, BLZ 68090000, VoBa Freiburg)

Autoren: Hardy und Michel