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Ulrich
Schmidt: Die neun Leben des Adam Zielinski
Sendetermine:
Mittwoch, 28. Oktober um 18.30 Uhr und Donnerstag, 29. Oktober um 10.30 Uhr.
Eine
Aufzeichnung von der Frankfurter Buchmesse 2009.
Ulrich
Schmidt hat sich bereits mehrmals mit vergessener/verschollener jüdischer
Literatur aus dem Südosten Europas beschäftigt.
In
"Die neun Leben des Adam Zielinski" widmet er sich der Biografie des
in Galizien aufgewachsenen Autors und Wirtschaftstreibenden. Zielinski ist
Zeuge des "vergessenen Holocaust", hat den Stalinismus in Polen
miterlebt und war Pionier des österreichischen Handels mit China.
Im
Gespräch erzählt Ulrich Schmidt über seine Schreibgründe, über verschiedene
Lebensabschnitte von Adam Zielinski und über dessen Bedeutung als Zeitzeuge.
Ulrich Schmidt: Die neun Leben des Adam
Zielinski. Wieser Verlag 2009, ca. 300 Seiten.
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„Der
Bielefelder Journalist Ulrich Schmidt war von der Lektüre des Erzählbandes Jan
war Jossele von Adam Zielinski (Wieser) nach eigenen Worten "wie
elektrisiert, denn da schrieb einer über Galizien aus eigener Anschauung. Dieser Autor blieb aber nicht in der Vergangenheit stecken, sondern verstand
es, die Handlungsstrange seiner Geschichten in die Gegenwart weiterzuspinnen.
Das fand ich spannend. Die Lektüre seiner zehnbändigen Werkausgabe bei Wieser
bestätigte meinen ersten Eindruck. Zugleich weitete sie meinen Horizont der
Zielinski'schen Welt über Galizien, Wien, Polen und Ex-Jugoslawien bis nach
China. Den Kosmos der Welt aus den eigenen Wurzeln heraus zu er- und begreifen,
diese Möglichkeit wies mir der Autor".
Adam Zielinski hat seit dem
Frühjahr 2005 Ulrich Schmidt in langen Gesprächen aus seinem Leben erzählt. In
weiteren Gesprächen mit Freunden und Wegbegleitern hat sich bei ihm das Bild vom
Zeitzeugen Adam Zielinski zugleich gerundet und kompliziert. Neun Mal habe er
bereits überlebt, hat der ukrainisch-polnisch-jüdische Autor, der in Wien lebt,
einmal gemeint.
Sein neunfaches Leben hat der achtzig Jahre junge Galizianer
unter schwierigsten Bedingungen gemeistert. Er ist Augenzeuge des
"vergessenen Holocaust", hat den Stalinismus in Polen miterlebt, war
Mitstreiter beim wirtschaftlichen Aufstieg Osterreichs nach dem Staatsvertrag
von 1955, gehörte zu den Pionieren des Handels mit China, war ein gefragter
Handelspartner des offiziellen Jugoslawien, bekam bisweilen die Rolle eines
Politikberaters zugewiesen und ist mit seinem literarischen Schaffen immer auch
unbestechlicher Chronist all dieser Lebensabschnitte." (Klappentext)