Mali: Regierung tritt nach Massenprotesten zurück

Mali: Regierung tritt nach Massenprotesten zurück

Der Präsident Malis, Boubacar Keita hat in der Nacht zum Freitag das Rücktrittsgesuch des Kabinetts von Ministerpräsident Maiga angenommen. Maiga kam mit seinem Rücktritt einem Misstrauensantrag im Parlament zuvor. Wie in Algerien und Sudan hatte es auch im westafrikanischen Mali Massenproteste gegen die Regierung gegeben. In die Suche nach einer neuen Regierung soll nun auch die Opposition eingebunden werden. Umstritten ist jedoch auch der Präsident Keita selbst. Die Opposition wirft ihm vor, die Interessen von Oligarchen zu vertreten. Außerdem soll es bei seiner Wiederwahl im August letzten Jahres Wahlbetrug gegeben haben.

 

Die Sicherheitslage in Mali ist seit Jahren angespannt. Westliche Staaten haben mit einem UNO-Mandat Truppen nach Mali geschickt, insbesondere Frankreich und Deutschland sind beteiligt. Der Einsatz soll das Vorrücken von islamistischen Gruppen verhindern. Es gibt allerdings weitere Konflikte. Die arabische Minderheit und die Tuareg im Norden fühlen sich von der Mehrheit ethnisch unterdrückt. In Zentralmali gibt es Konflikte zwischen zwei Bevölkerungsgruppen um Land und Wasser. Dieser Konflikt wird auch durch die Folgen des Klimawandels angeheizt. Erst am 23. März wurden 160 Mitglieder der Fula bei einem Massaker erschossen. Fula betreiben insbesondere Viehzucht. Sie gleichen darin den Tuareg. Häufig wird Gruppierungen, die der Regierung missliebig sind, Verbindung zu islamistischen Terrororganisationen vorgeworfen.