MeeresforscherInnen warnen vor Ausbreitung von Braunalgen im Atlantik

MeeresforscherInnen warnen vor Ausbreitung von Braunalgen im Atlantik

In einem Artikel in der Zeitschrift Science beschreiben sechs ForscherInnen einen riesigen Algenteppich, der sich seit 2011 entwickelt hat. Der Algenteppich reichte im Juni 2018 über fast 9 000 Kilometer, von der westafrikanischen Küste bis zum Golf von Mexiko. Daraus wurde ein Gewicht der Algen von über 20 Mio. Tonnen geschätzt. Es handelt sich um Saragassum-Algen, die regelrechte Inseln bilden können. Diese wurden bereits von Kolumbus beobachtet und stellen ansich kein Problem dar. Ein Problem ist aber ihr massenhaftes Auftreten, weil sie schlicht zu wenig Licht durchlassen. Dadurch können sie andere Meereslebewesen wie Korallen gefährden. Angeschwemmt verroten sie am Strand und verbreiten den Geruch von Schwefelwasserstoff, so wie faule Eier.

 

Die Ursache für die plötzliche Algenblüte ist nicht geklärt. Eine Rolle scheint die Zunahme der landwirtschaftlichen Produktion am Amazonas zu spielen. Phosphat, das von überdüngten Feldern in Gewässer gelangt, fördert das Algenwachstum. Wenn das ein Grund ist, so steht noch mehr bevor. Im ersten Jahr des neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wurden 60 % mehr Wälder im Amazonas-Gebiet abgeholzt als vorher jährlich abgeholzt wurden. Das soeben unterzeichnete Freihanndelsabkommen zwischen der EU und Mercosur könnte zu einer weiteren Ausdehnung der Landwirtschaft in Südamerika führen. Angesichts der riesigen Ausdehnung ist allerdings fraglich, ob der Algenteppich hauptsächlich durch Phosphate aus dem Amazonas bedingt ist.