Ob der russische Präsident Wladimir Putin bei der Wahl der Mitglieder seines Menschenrechtsrates durchweg eine glückliche Hand hatte, darüber kann man nach der jüngsten Krimreise von Mitgliedern des Rates streiten. Offiziell haben bei einem von prorussischen Kräften und russischem Militär durchgesetzten Referendum auf der Krim am 16 März 97 % der Teilnehmer für die Vereinigung mit Russland gestimmt bei einer Wahlbeteiligung von über 80 %. Russland annektierte die Krim wenige nach dem Referendum. International wurde die Annektion nicht anerkannt.
Der Menschenrechtsrat kommt nun zu einer ganz anderen Einschätzung demnach hätten nur 50 bis 60 % für Russland gestimmt bei einer Wahlbeteiligung von zwischen 30 und 50 %. Die Regierung in Kiew hatte zum Boykott aufgerufen und vermutlich nahm auch die Minderheit der Krimtataren nicht an der Wahl teil.
Für den 9. Mai, dem Tag an dem Hitlerdeutschland gegenüber der Sowjetunion kapitulierte, will Putin auch auf der Krim eine Parade abhalten. Ein eifriger Kommentator der Iswestija forderte gar, die Panzer von der Parade auf der Krim gleich nach Donezk zu schicken.