In der belarussischen Hauptstadt sind gestern erneut mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße gegangen. Die Menschenrechtsorganisation Wjasna sprach sogar von 150.000 Demonstrant*innen. Auch in anderen Städten gab es Proteste gegen die Regierung und Präsident Alexander Lukaschenko, darunter in Witebsk und Grodno.

Bereits vor Beginn der Demonstrationen wurden rund 250 Personen festgenommen, teilte das Innenministerium mit. Insgesamt soll es mindestens 400 Festnahmen gegeben haben. In Brest ging die Polizei zudem Wasserwerfern gegen die Demonstrant*innen vor.

Als Grund für die Festnahmen nannte das Innenministerium das Tragen unerlaubter Symbole wie der weiß-rot-weißen Flagge, die zu einem Symbol der Protestbewegung geworden ist.

In Minsk wurde nach Angaben der Deutschen Presseagentur zudem das Internet abgeschaltet und U-Bahn-Stationen sowie Unterführungen von einem Großaufgebot von Polizei und Armee gesperrt.

Bereits am Samstag wurde bei den seit mehreren Wochen veranstalteten Frauenprotesten rund 100 Personen festgenommen.