Neuer Bericht des Weltklimarates fordert ambitionnierte Klimapolitik

Neuer Bericht des Weltklimarates fordert ambitionnierte Klimapolitik

Der neue Synthesebericht des Weltklimarates wurde am Wochenende in Kopenhagen vorgestellt, in der Stadt, in der 2009 ein verbindliches Klimaabkommen der Vereinten Nationen scheiterte. Er fasst den aktuellsten Stand der Erkenntnisse über Klimawandel zusammen, die im Laufe der letzten Jahre von den ForscherInnen rund um die Welt gewonnen wurden. Wie jeder Synthesebericht wurde er von Wissenschaftlern erarbeitet und anschliessend durften Regierungsvertreter aller Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen über jedes Zeichen im Text abstimmen. Trotz der politischen Dimension des Berichts ist die Tenor eindeutig. Wenn der Klimawandel bis Ende des Jahrhunderts unter der politisch gesetzten 2-Grad-Grenze bleiben soll, muss die Weltgemeinschaft insgesamt ihre CO2-Emissionen bis 2050 um 40 bis 70 Prozent reduzieren. Bis 2100 müssten die gesamten Treibhausgasemissionen aus menschlichen Aktivitäten sogar null oder negativ werden.

Wenn sogenannten Entwicklungsländern und ärmsten Ländern erlaubt wird, erstmal etwas mehr CO2 auszustossen, um ihre Bevölkerungen aus der absoluten Armut zu holen, müssen Industrieländer noch schneller ihre Treibhausgasemissionen reduzieren. Dänemarks Klimaminister Petersen kündigte in diesem Sinne an, sein Land werde bis 2025 aus der Kohle aussteigen.

Der Bericht macht klar, dass klimapolitisch nichts zu tun hohe Kosten verursachen würde. Bei über 2 Grad Klimaerwärmung ist ungewiss, wie gross Klimaschäden ausfallen könnten. Umgekehrt sei Klimaschutz gar nicht so teuer und würde nur einige Hundertstel Prozentpunkten des jährlichen Weltwirtschaftswachstums kosten.