Obwohl Freiburg kein bedeutender Industriestandort war, wurden hier in der Zeit des Nationalsozialismus ca. 10.000 Menschen als Zwangsarbeiter*innen beschäftigt. Sie gehören zu den "vergessenen Opfern" des Nationalsozialismus; treffender wäre es wohl, von verdrängten Opfern zu sprechen. Erst Ende der 90er Jahre hatten sie die Chance, Anträge auf Entschädigung zu stellen. In Freiburg wurde der damalige Leiter des Stadtarchivs, Ulrich Ecker, beauftragt, die Berichte der Antragsteller*innen soweit möglich zu rekonstruieren. Das war nicht leicht, und zudem lebte zu dem Zeitpunmkt nur noch ein kleiner Bruchteil der Betroffenen und konnte tatsächlich einen Antrag stellen. Schließlich kamen jedoch sogar Zwangsarbeiter*innen zum Besuch zurück nach Freiburg, schilderten ihre Erfahrungen detailliert, und hatten bisweilen mit den traumatischen Erinnerungen zu kämpfen.
Vor dem Hintergrund der Planungen für ein NS-Dokumentationszentrum haben wir Ulrich Ecker um einen Rückblick auf seine Forschung gebeten.