Protestmarsch kommt nach Thüringen

Protestmarsch kommt nach Thüringen

Am heutigen Donnerstag wollen die etwa 50 Flüchtlinge, MigrantInnen und AktivistInnen das thüringische Wasungen passieren. Sie fordern die Anerkennung als politische Flüchtlinge; die drastische Verkürzung der Bearbeitungsdauer von Asylanträgen; die Einführung eines Anspruchs auf AnwältInnen und DolmetscherInnen von Beginn des Asylverfahrens; die Gewährung der freien Arztwahl; die Möglichkeit der Familienzusammenführung; Arbeits- und Studienerlaubnisse für alle AsylbewerberInnen; einen Anspruch auf professionelle Deutschkurse; die Abschaffung von Gemeinschaftsunterkünften, der Residenzpflicht und der Essenspakete.

Gegen die Residenzpflicht verstoßen die Flüchtlinge mit ihrer Aktion ganz bewusst.. Es seien wegen dieser Verstöße schon Ermittlungen der Polizei eingeleitet worden, meldet das Internetportal Infranken.de.

Aus der angemeldeten Demonstration in Würzburg am vergangenen Samstag – an der etwa 200 Menschen teilgenommen hatten – wurde ein Protestmarsch. Der Weg führt nun durch die Rhön, Thüringen, Sachsen und Brandenburg bis nach Berlin. 20 kilometer wollen sie pro tag zurücklegen, heißt es weiter.

Ende Januar 2012 hatte sich Mohammad Rahsepar im Flüchtlingslager Würzburg erhängt. Seitdem gibt es Protestcamps und Hungerstreiks in vielen deutschen Städten – eine Bewegung, welche zehn iranische Flüchtlinge im Würzburger Zentrum initiierten: „Wenn ein deutscher Staat derlei menschenverachtende Lebenssituationen billigend in Kauf nimmt, werden wir es fortan bevorzugen, unseren Weg in den Tod in aller Öffentlichkeit zu gehen.“

In Berlin wollen sie ihre Anliegen direkt an die politisch verantwortlichen Personen in Ministerium, Kanzleramt und Bundestag herantragen.Eine zweite Route führt per Bus durch den Westen in die Hauptstadt der Republik.