Protestwelle nach dem faschistischen Mord an Pavlos Fyssas: Stimmung wie nach dem Tod von Alex Grigoropoulos

Protestwelle nach dem faschistischen Mord an Pavlos Fyssas: Stimmung wie nach dem Tod von Alex Grigoropoulos

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Pavlos Fyssas alias Killah P (Bild: atenecalling.org)
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In der Nacht auf Mittwoch, den 18.09.2013, wurde in Piräus ein antifaschistischer Musiker ermordet. Der 34-jährige Hip-Hop-Sänger Pavlos Fyssas, mit Künstlernamen Killah P, kam nach Augenzeugenberichten mit drei FreundInnen aus einer Kneipe, als er von einer Gruppe von 15-20 Neonazis umzingelt, bedroht und die Straße hinuntergejagt wurde. Eine zweite Gruppe von Angreifern kam dazu, dann hielt ein Auto an, aus dem ein Mann sprang und Pavlos Fyssas mit zwei Stichen, ins Herz und in den Bauch, ermordete. Von Anfang an war eine Motorrad-Polizeieinheit anwesend, griff aber erst ein, als es zu spät war. Das Opfer konnte noch signalisieren, wer der Täter war, starb aber kurz danach im Krankenhaus. Der Haupttäter soll Mitglied der neofaschistischen Partei Goldene Morgenröte sein. Dieser Mord war nicht der erste, doch er führte zu großen Protesten in zahlreichen griechischen Städten und auch international. Wie sind die Proteste einzuordnen? Hat diese Tat das Fass zum Überlaufen gebracht, wehrt sich endlich auch eine breite Bevölkerung in Griechenland gegen die rechte Gewalt? Es wird schon über ein Parteiverbot für die Goldene Morgenröte gesprochen - Wie sind die Reaktionen von Medien und Politik zu bewerten? Über solche Hintergründe haben wir am Donnerstag mit Carolin Philipp gesprochen. Sie ist Politikwissenschaftlerin und antirassistische Aktivistin, lebt in Athen und Berlin und ist unmittelbar vor dem Mord nach Deutschland zurückgekehrt. Zuerst wollten wir von ihr wissen, welche Bedeutung die Person von Killah P für den griechischen Antifaschismus hatte.