Puigdemont will nicht zur gerichtlichen Anhörung in Madrid erscheinen

Puigdemont will nicht zur gerichtlichen Anhörung in Madrid erscheinen

Der entmachtete katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont hat am gestrigen Mittwoch Abend bestätigt, dass er und einige seiner Minister nicht zum heutigen Gerichtstermin in Madrid erscheinen werden.

Ein spezialisiertes Gericht hat alle 14 Mitglieder der entmachteten katalanischen Regionalregierung für den heutigen Donnerstag zu einer Anhörung geladen, weil sie eine unabhängige katalanische Republik ausgerufen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Rebellion, Auflehnung gegen die Staatsgewalt und Unterschlagung öffentlicher Gelder vor. Ihnen drohen bis zu 30 Jahren Haft.

Puigdemont erklärte, dass es sich um einen politischen Prozess handele, weil ihnen ähnliche Haftstrafen wie bei Mord oder Terrorismus drohen. Er behauptete ausserdem, dass er und seine Minister sich mit dem Exil nach Belgien keineswegs der Justiz entziehen wollten. Konkret fordert sein Anwalt, dass Puigdemont in Belgien angehört wird, wie es in der Vergangenheit für baskische und türkisch-kurdische Separatisten der Fall war.

Sowohl Puigdemont als auch die belgische Regierung betonten, dass Puigdemont keinen Asylantrag gestellt hat, sondern sich wie jeder europäischer Bürger frei in Belgien aufhalten darf.

(mc)