QR-Codes auf Rettungswägen: „Gaffen tötet“

QR-Codes auf Rettungswägen: „Gaffen tötet“

Menschen in Not zu fotografieren oder Videos zu machen ist in Deutschland eine Straftat; und gefährdet gerade bei Unfallorten regelmäßig Leben. Wenn sich Schaulustige versammeln, um Fotos oder Videos von Unfällen und Betroffenen zu machen, behindern sie Rettungskräfte immens in ihrer Arbeit.

Eine neues Pilotprojekt des Rettungsdienstes der Johanniter soll nun diesen Gaffer*innen ihr Fehlverhalten vor Augen führen und sie vom Unfallort verscheuchen.

Dafür verwendet wird ein Muster aus QR-Codes, das auf Einsatzfahrzeugen und Ausrüstung der Sanitäter*innen angebracht wird. Hält eine Gaffer*in ihre Kamera am Smartphone auf das Geschehen, sind die Codes unweigerlich im Bild und werden vom Smartphone automatisch gescannt. Die Nutzer*in wird dann auf eine externe Website geleitet, die mit dem Hinweis „Gaffen tötet“ versehen ist. Insgesamt acht Rettungsfahrzeuge und ein Intensivtransporter sollen im Rahmen eines Testversuchs in Berlin mit den QR-Codes ausgestattet werden.

Für wen dieser Hinweis dann noch nicht klar genug sein sollte, den schreckt womöglich die Tatsache ab, dass das Fotografieren und Filmen von Unfällen mit einer Freiheitsstrafe von ein bis zwei Jahren geahndet werden kann. Und wer den Aufforderungen der Rettungskräfte nicht nachkommt, kann mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro rechnen.