„Rückzugsgefechte“ - Homophobe Bewegungen in Europa

„Rückzugsgefechte“ - Homophobe Bewegungen in Europa

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Wikipedia

Im Mai hatte die Einführung der Homo-Ehe in Frankreich zu Massenprotesten geführt. Und erst vor kurzem, am 2. Februar, sind rund 100.000 Menschen in Paris gegen das geplante Familiengesetz auf die Straße gegangen, unter anderem weil hier das Recht lesbischer Frauen auf künstliche Befruchtung im Gespräch war. In Baden-Württemberg unterschrieben über 200.000 Menschen eine Petition gegen die Aufwertung des Themas Homosexualität im Bildungsplan, und in der Schweiz will eine Initiative unter dem Banner der Familie Sexualerziehung von Kindern komplett abschaffen.
Und während sich in diesen Bewegungen in Europa ein reaktionäres Familienbild in den Vordergrund drängt, stellt sich die EU gegenüber Russland als Hüterin der Rechte von sexuellen Minderheiten dar.
Nina Degele sieht darin keinen Widerspruch. Sie ist Professorin für Soziologie und Gender Studies an der Universität Freiburg. Wir befragten Frau Degele zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung um das Thema Geschlecht in Europa.
Zunächst wollten wir wissen, was ihrer Ansicht nach diese Bewegungen antreibt, die im Namen der „normalen“ Familie die Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen und Lesben bekämpfen.