Rechte schützten Churchill-Statue in London mit Hitlergruß

Rechte schützten Churchill-Statue in London mit Hitlergruß

Nach Medienberichten sollen einige der Rechtsradikalen, die am Samstag die Statue von Winston Churchill in London schützen wollten, dabei ausgerechnet den Hitlergruß gezeigt haben. Eine größere Anzahl von Anhängern rechter Kleinparteien und rechtsradikale Fußballfans hatte sich versammelt, um zu verhindern, dass sich „Black Lives Matter“-Demonstrant*innen weiter an der Statue Churchills vergreifen. Nach einer vorigen Demonstration stand ein bronzener Churchill zwar noch immer auf seinen Stock gestützt auf dem Sockel, doch am Sockel war in schwarzer Farbe zu lesen „was a racist“. Schlimmer war es dem Sklavenhändler Edward Colston (1636-1721) ergangen dessen Statue in Bristol am Rande einer Demonstration im Hafenbecken entsorgt wurde, wo man sie später wieder herausholte. Ähnliches Ungemach wollten die Rechten nun der Statue Churchills ersparen. Viele nutzten dies auch zum Konsum von reichlich Bier. Unter „Rule-Briannia“-Rufen zeigten dabei einige eben auch den nationalsozialistischen Gruß.

 

Indessen warteten die Rechten auf den linken Feind weitgehend vergebens, da eine Demonstration, um Zusammenstöße zu vermeiden, einen Tag vorverlegt worden war.

 

Churchill war ein Anhänger des Kolonialismus und setzte zeitweise auch auf Waffengewalt gegen antikoloniale Bewegungen ein. Selbst Boris Johnson, der eine Biographie seines Vorgängers verfasst hat, musste einräumen, dass Winston Churchill einige Meinungen vertreten habe, "die wir heute für inakzeptabel halten". Indessen werden Churchills Verdienste im Kampf gegen Hitler von niemandem bestritten.