Wenige Tage nach seiner Festnahme ist der investigative Journalist Iwan Golunow wieder frei. Er wurde in Russland wegen Verdachts auf Drogenbesitz unter Hausarrest gestellt. Die Beschuldigung werteten Kritiker*innen als Vorwand, um den Journalisten mundtot zu machen. Er hatte zu Korruptionsfällen in Russland recherchiert und Artikel auf seinem Portal „Meduza“ veröffentlicht. Dort hatte er beispielsweise enthüllt, wie Polizei und Geheimdienst sich im Beerdigungsgeschäft bereichern. 

Freigelassen wurde Golunow, da keine Beweise für eine Straftat vorliegen, so der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew. Vielmehr wolle er zwei Generäle der Polizei entlassen. Sie sollen Golunow Drogen untergeschmuggelt haben. Gegen die Festnahme hatte es international und in Russland Protest gegeben. So veröffentlichten mehrere russische Zeitungen eine gemeinsame Erklärung und forderten auf ihrer Titelseite die Freilassung des Journalisten.