Russland: Oppositionelle Zeitung will JournalistInnen bewaffnen

Russland: Oppositionelle Zeitung will JournalistInnen bewaffnen

Nach einem Messerangriff auf eine Journalistin des Radiosenders Echo Moskwy hat der Chefredakteur der Zeitung Nowaja Gaseta, Dmitri Muratow erklärt, seine MitarbeiterInnen bewaffnen zu wollen. Ein Mann war am Montag in die Räume von Radio Echo Moskwy eingedrungen und hatte die Journalistin Tatjana Felgengauer mit einem Messer in den Hals gestochen. Felgengauer überlebte den Angriff. Nach Angaben der Polizei war der Angreifer psychisch verwirrt. Offenbar um den unpolitischen Hintergrund der Tat zu belegen, durfte ein anderer Radiosender sogar die Tonaufnahme eines Verhörs des mutmaßlichen Attentäters senden. Der Angriff ist indessen kein Einzelfall. In den letzten 24 Jahren wurden 6 JournalistInnen der Nowaja Gaseta ermordet. Sowohl Echo Moskwy als auch Nowaja Gaseta gelten als regierungskritische Medien.

Bei der angekündigten „Bewaffnung“ soll es sich um Schusswaffen mit Gummigeschossen handeln. Außerdem will Muratow seine MitarbeiterInnen in Selbstverteidigungskurse schicken.