südnordfunk #135 | Gescheiterte Utopie in Vene­zuela | Humanitäre Hilfe für Gaza | Studie­renden­proteste in Kenia

südnordfunk #135 | Gescheiterte Utopie in Vene­zuela | Humanitäre Hilfe für Gaza | Studie­renden­proteste in Kenia

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Die Gen-Z wirds hoffentlich richten...
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GenZ-Proteste in Kenia für eine bessere Politik?

Ein Beitrag mit Stimmen von der Frauen­rechtlerin Bina Maseno (Badili Africa), der Psychologin Salima Macharia (Inuka Kenya Ni Sisi!) und Angela Wangechi (The Institute for Social Account­ability)

In Kenia haben ab Juni 2024 Tausende Menschen auf den Straßen protestiert - zunächst wegen der Steuerpolitik, dann auch für grundsätzlich verantwortungsvolle Politik und gegen Polizeigewalt. Getragen wurde der Protest von der jungen Generation. Bilder der sogenannten GenZ-Proteste gingen um die Welt, mit Protestierenden, die Wasserwerfern und Tränengas trotzten und sogar das Parlament stürmten. Ein Jahr später, im Juni und Juli 2025, sind die Proteste erneut aufgeflammt – denn viele Forderungen sind immer noch unerfüllt.

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»Man stelle sich vor, ganz Hamburg wäre nur über vier kleine Supermärkte versorgt«

Interview mit Ralf Südhof, Direktor des Center for Humanitarian Action

Die humanitäre Situation in Gaza ist derzeit katastrophal. Fast alle Menschen leiden unter akutem Hunger, obwohl nur wenige Kilometer entfernt tausende Hilfstransporter bereitstehen, um Hilfe zu leisten. Doch der Zugang wird blockiert.

Ralf Südhof, Direktor des Center for Humanitarian Action, erläutert im Interview die dramatische Lage vor Ort und erklärt die Herausforderungen, mit denen Hilfsorganisationen konfrontiert sind. Er gibt Einblicke in die Arbeit von Organisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch und dem Internationalen Roten Kreuz, die sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts einsetzen.

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»Gescheiterte Utopie?« Es war einmal ein linker Sehnsuchtsort: Venezuela

Interview mit dem Politik­wissenschaftler und Buchautor Tobias Lambert

In Venezuela rief der 1998 erstmals gewählte Präsident Hugo Chávez den »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« aus – eine gesellschaftliche Utopie, deren Umsetzung zumindest zeitweise zu gelingen schien. Elemente direkter Demokratie und staatliche Planung sollten weiten Teilen der Bevölkerung einen Lebensstandard sichern, der Zugang zu Bildung Gesundheit und politischer Beteiligung umfasste.

Nach dem Tod von Chávez und dem Einbruch der Erdölpreise geriet Venezuela in die schwerste Krise seiner Geschichte. Spätestens mit der umstrittenen Wiederwahl des Chávez-Nachfolger Nicolás Maduro im vergangenen Sommer, gilt das »Modell Venezuela« vielen als gescheitert.

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Bukeles El Salvador: Blaupause für die globale Rechte

El Salvador – ein kleines Land mit großer Symbolkraft. Einst stand es für Befreiungstheologie, für Aufbruch, für den Mut zum Widerstand. Heute gilt es als Vorbild eines autoritären Umbaus, inszeniert von einem jungen Präsidenten, der sich als coolen Reformer gibt – und dabei Pressefreiheit, Rechtsstaat und Grundrechte demontiert. Doch Bukeles El Salvador ist längst mehr als ein nationales Projekt. Es ist eine Blaupause. Für eine neue Rechte, die weltweit auf dem Vormarsch ist.