"Schwarz-Grüne" Aussichten für Bäume

"Schwarz-Grüne" Aussichten für Bäume




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In Hamburg-Lokstadt
sind 30 gesunde Ahornbäume von der Fällung bedroht. Auch ansonsten wird im
"schwarz-grün" regierten Hamburg wenig Wert auf den Erhalt des
Baumbestandes gelegt. Jährlich nimmt die Zahl der Bäume in Hamburg um 2000 bis
3000 ab.

 

Hamburg
läßt sich gerne als 'Green Capital' (grüne Hauptstadt) bezeichnen und hat damit
ein ebenso fadenscheiniges Aushängeschild wie Freiburg im Süden der BRD, das im
Gegensatz zur realen Entwicklung immer noch häufig als
"Umwelthauptstadt" bezeichnet wird.

 

In Hamburg-Lokstadt
konnte eine Bürgerinitiative zumindest das Fällen der Ahornbäume bis Januar
2010 aufschieben. Eine Reihe weiterer Bürgerinitiativen kämpft in Hamburg -
mehr oder weniger erfolgreich - für den Erhalt von Bäumen und für
Neupflanzungen. Zwischen dem 30.September und dem 15. März werden in Hamburg
dennoch voraussichtlich wieder mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt. Vor einem
Jahr wurden 4.273 Straßenbäume gefällt und nur 1.766 gepflanzt. Hamburg ist ein
Beispiel dafür, daß eine Baumschutzverordnung nur auf dem Papier steht und in
der Realität wenig nützt. In vielen Städten haben sich Baum-SchützerInnen wegen
einer solchen Verordnung verkämpft und damit viel Zeit vertan. Hamburg hatte
als erste deutsche Stadt schon 1948 eine Baumschutzverordnung erlassen.

 

Peter
Schmid vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) beklagt den Baumschwund in
Hamburg und weist darauf hin, daß selbst dann ein Verlust entsteht, wenn
ausreichend nach gepflanzt würde. Denn ein ausgewachsener Baum spende mehr
Lebensraum für Tiere und sorge für eine bessere Sauerstoffproduktion, als es
ein junger Baum könne.

 

Gerhard
Doobe, Baumexperte der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg,
bestätigt den alljährlichen Verlust einer großen Zahl von Bäumen. Da das Geld
nicht reiche, werde derzeit eher in die Rettung erkrankter Bäume investiert
statt in die Pflanzung neuer. "Das gebe ich zu und die Prügel dafür stecke
ich auch gerne ein. Aber wir können nicht die alten Bäume zugunsten neuer Bäume
sterben lassen", erklärt Doobe. Insgesamt stünden durchschnittlich 6
Millionen Euro pro Jahr für den Baumschutz zur Verfügung. 230.440 Straßenbäume
gibt es derzeit noch in Hamburg.