Schweinswale sterben aufgrund von Munitionssprengungen in Nord- und Ostsee

Schweinswale sterben aufgrund von Munitionssprengungen in Nord- und Ostsee

In einer Studie, die sie in der Fachzeitschrift Environmental International veröffentlicht haben kommt ein Team von Forscher*innen aus Hannover zu dem Schluss, dass Schweinswale wie bereits vermutet tatsächlich aufgrund von Munitionssprengungen im Meer sterben. Die Forscher*innen hatten 24 tote Schweinswale untersucht, die im November 2019 an der deutschen Ostseeküste in Schleswig-Holstein angespült wurden. Einige der toten Wale waren in direktem zeitlichem und räumlichen Zusammenhang mit der Sprengung von 42 britischen Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg bei Fehmarn gefunden worden. Bei vielen Tieren konnten Verletzungen der Gehörorgane mutmaßlich durch Druckwellen festgestellt werden. Die Tiere gebrauchen ihr Gehörsystem zur Orientierung durch Echolotung und zur Kommunikation untereinander. Durch die Verletzungen wie den Bruch von Knochen im Gehör wurden sie orientierungslos. In der Ostsee sind die Schweinswale bereits vom Aussterben bedroht.

 

Die Sprengung von Munitionsresten im Meer, die nicht geborgen werden können, ist wegen der Sicherheit der Schifffahrt und von Windkraftanlagen notwendig. Es gäbe aber Möglichkeiten, die Wale zu schützen, indem man sie aus dem betreffenden Gebiet vertreibt oder um den Ort der Sprengung im Meer Luftblasen aufsteigen lässt, was die Druckwellen erheblich abmildern könnte. Die Gefährdung der Tiere durch Sprengungen wurde auch vor der jetzigen Studie bereits stark vermutet. Alleine im Jahr 2019 wurden 180 tote Schweinswale an der deutschen Ostseeküste gefunden.