Seenotrettung dort, wo EU wegschaut

Seenotrettung dort, wo EU wegschaut

In den vergangenen Tagen waren mehrere Schiffe der zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer unterwegs. Die RiseAbove von Mission Lifeline rettete vor fünf Tagen 66 Personen aus Seenot, die gestern Nachmittag in Porto Empedocle von Bord gehen konnten.

Direkt, nachdem die OceanViking von der Organisation SOS Mediterranee zeitgleich zur RiseAbove mehr als hundert Menschen aus Seenot gerettet hatte, wurde sie über ein weiteres Boot in Seenot informiert.

Die SeaEye 4 hat seit vergangenem Donnerstag in vier Einsätzen insgesamt 223 Menschen aus Seenot gerettet, darunter einige Kinder. Auf dem Mittelmeer ist es stürmisch und das Schiff suchte bisher ohne Zuweisung eines sicheren Hafens vor der Küste Siziliens Schutz vor dem Wetter.
Gestern Abend wurden zwei Personen aus medizinischen Gründen notevakuiert. Das Rettungsschiff von Seawatch ist derzeit auf einen sicheren Hafen angewiesen, damit der Rest der Menschen sicher von Bord gehen kann. Ohne Kooperation der zuständigen Behörden suchte die Crew einen ganzen Tag lang nach dem Boot, bevor sie erfuhr, dass die sogenannte „libysche Küstenwache“ die Menschen bereits Stunden zuvor abgefangen und zurück nach Libyen gebracht hatte. Die Europäische Union unterstützt die Arbeit der lybischen Behörde finanziell.

Auf der OceanViking befinden sich noch immer 114 Menschen und warten auf einen sicheren Hafen, darunter wenige Tage alte Babys. Die GeoBarents von der Seenotrettung der Ärzte ohne Grenzen hat seit Freitag bereits fast fünfzig Menschen retten können.

Die Seebrücke dankt auf Twitter dafür, dass die private Seenotrettung dort sei, wo europäische Behörden versagen würden. Damit würden jene Behörde Verletzungen der Menschenrechte wie beispielsweise in Libyen unterstützen.