Ein Jahr nach der Veröffentlichung des sogenannten „Ibiza-Videos“ hat das österreichische Bundeskriminalamt das komplette Filmmaterial sichergestellt. Zudem veröffentlichte die Polizei Fahndungsfotos der Frau, die sich auf den heimlich gemachten Aufnahmen als vermögende Nichte eines russischen Oligarchen ausgegeben hatte. Das Video wurde laut Angaben der Behörden bei einem Bekannten des mutmaßlichen Drahtziehers gefunden. Einen geheimdienstlichen Hintergrund schlossen die Ermittler*innen aus. Bei den Vielmehr handele es sich bei der Gruppe um eine kriminelle Organisation, die das Video weiterverkaufen wollte.

Ein im Mai letzten Jahres veröffentlichter Video-Ausschnitt hatte die damalige ÖVP-FPÖ-Regierung zu Fall gebracht. Auf dem von der Süddeutschen Zeitung, dem Spiegel und dem Standard veröffentlichten Material ist der damalige Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache und der Abgeordnete Johann Gudenus, beide FPÖ, zu sehen. Auf der Mittelmeer-Insel Ibiza unterhalten sich beide mit der vermeintlichen Oligarchennichte unter anderem über illegale Wahlkampfunterstützung für FPÖ. Die Regierung platzte kurz nach Veröffentlichung des Video, Strache musste die Partei verlassen.