Österreich: Urteil im Ibiza-Prozess erwartet

Österreich: Urteil im Ibiza-Prozess erwartet

Das Landgericht in St. Pölten wird voraussichtlich am heutigen Mittwoch das Urteil im Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des sogenannten „Ibiza-Videos“ Julian Hessenthaler sprechen. Der Privatdetektiv Hessenthaler hatte dem Chef der rechtslastigen FPÖ, Heinz-Christian Strache auf Ibiza eine Falle gestellt. In einem Gespräch mit einer vermeintlichen russischen Oligarchin machte Strache kompromittierende Aussagen. Er bot ihr an, sie mit öffentlichen Aufträgen zu entschädigen, falls sie die Kronen Zeitung kaufe, einige Leute rauswerfe und andere schreiben lasse. Die Veröffentlichung der Aufnahmen zwang Strache zum Rücktritt als Vizekanzler und Parteichef und beendete zusammen mit weiteren Skandalen seine politische Karriere.

 

In dem Gespräch erwähnte Strache auch mehrere bekannte Geschäftsleute, die seiner Partei auf dem Umweg über eine Stiftung heimlich hätten Spenden zukommen lassen. Eine Sonderkommission sollte das aufklären. Doch anstatt zu den Geschäftsleuten zu ermitteln hängte sich die Sonderkommission an die Versen von Hessenthaler. Nach intensiven Ermittlungen kam die Sonderkommission scheinbar zufällig darauf, dass Hessenthaler mit Heroin gehandelt habe. Er kam in Untersuchungshaft und ihm drohen nun bis zu 15 Jahre Haft. Dabei haben sich der Belastungszeuge und seine ehemalige Freundin, die auch gegen Hessenthaler aussagt, mehrmals in Widersprüche verstrickt. Hessenthaler hält den Prozess gegen ihn für politisch motiviert.