Macerata, Italien: Tausende demonstrieren nach Angriff durch Neonazi

Tausende demonstrieren nach Angriff durch Neonazi

Eine Woche, nachdem ein 28-jähriger Neonazi in der italienischen Stadt Macerata aus einem fahrenden Auto auf afrikanische Migranten geschossen hatte und dabei 6 Menschen verletzte, demonstrierten dort rund 30.000 Menschen. Antifa-Gruppen, Gewerkschaften, NGOs und linke Parteien riefen zu der Demonstration gegen Rassismus am Samstag auf, viele sind extra angereist.

In der Stadt, die lediglich 43.000 Einwohner hat, blieben die Schulen und viele Geschäfte geschlossen, die Samstagabend-Messe wurde abgesagt. Versuche des Bürgermeisters, Kundgebungen zu untersagen waren vergebens. Auch in vielen anderen italienischen Städten gab es Proteste.

Als Beweggründe für die klar rechtsextreme Gewalttat gilt der gewaltsame Tod einer 18-jährigen, bei der ein nigerianischer Asylbewerber und Drogendealer und später 2 weitere Nigerianer als Verdächtige festgenommen wurden.

Die Vorfälle entfachten, kurz vor der Parlamentswahl am 4.März, wieder heftigste Diskussionen zum Thema Migration. Gerade bei den rechten Parteien erhofft man sich mehr Zuspruch.

(jk)