Bis zu tausend vom Islamischen Staat entführte Frauen - größtenteils Mitglieder der vom IS schonungslos verfolgten Minderheit der Jeziden/innen - sollen in Baden-Württemberg behandelt werden. Die ersten sind bereits eingetroffen. Prof. Jan Kizilhan, Traumaspezialist und selbst jezidischer Herkunft, koordiniert das Projekt. Den Einwand, mit höchstens einer Begleitperson bei Minderjährigen würden die gewohnten Familienstrukturen zerrissen, lässt Kizilhan nicht gelten. Viele der Frauen hätten ja gar keine Familie mehr, weil diese vom IS ermordet wurde. Außerdem enthült, Kizilhan, dass das Land bei der Länge des Aufenthaltes durchaus großzügig ist. Bis zu zwei Jahren soll die Behandlung dauern und ein dauerhafter Auffenthalt ist nicht ausgeschlossen, etwas was mit dem Asylrecht wohl ohnehin nicht zu verbieten wäre.
Nach Informationen von Radio Dreyeckland gibt es von Seiten der Betroffenen durchaus positive Reaktionen. Angesichts von 14 Mio. Flüchtlingen rund um Syrien und Irak ist die Behandlung der Frauen allerdings nur ein Tropfen auf einem glühend heißen Stein.