„Ich fürchte, Kobanê wird fallen“ sagte der Chef des Generalstabes der USA, Martin Dempsey am Dienstagabend im TV-Sender ABC. Den Tag über hatte die US-Luftwaffe, die bisher schwersten Angriffe auf Stellungen der Kämpfer des Islamischen Staates bei Kobanê geflogen. Offenbar als Folge nahm der Beschuss des Stadtzentrums ab und es war von der türkischen Seite auch wesentlich weniger Gewehrfeuer zu hören. Ein Zeichen dafür dass die Luftangriffe zumindest vorübergehend auch Wirkung entfalteten. Es scheint aber auf Dauer nicht zu reichen. Während sich der Ring um Kobanê in den letzten drei Wochen langsam schloss, hatten die USA Angriffen auf die Infrastruktur des Islamischen Staates den Vorrang gegeben.

Am Donnerstag besucht eine amerikanische Militärdelegation Ankara. Dabei werden die Politischen Differenzen bezüglich der Syrienpolitik diskutiert werden. Ankara sieht weiter im Asad-Regime das Hauptproblem in Syrien während Washington im IS das aktuelle Problem sieht. Das heißt beide Verbündete wollen ganz unterschiedliche Kriege führen.

Ach ja, und Kobanê: Die USA sorgen sich „sehr“ um das schicksal der „unschuldigen Zivilisten in Kobanê“, beteuerte Obamas Sprecher Josh Earnest am Dienstag. Obama selbst hat sich nicht zu Kobanê geäußert.