Verhandlungen über Syrien beginnen heute in Genf

Verhandlungen über Syrien beginnen heute in Genf

 

In Genf beginnen heute Verhandlungen über eine Lösung im syrischen Bürgerkrieg. In die „Genf 2“ genannten Gespräche gehen beide Seiten mit Position, die

verschieden sind wie Tag und Nacht. Das syrische Regime hat wissen lassen, dass sie auf keinen Fall die Macht an irgendjemanden abgeben werde. Die Bildung einer Übergangsregierung ist aber das erklärte Ziel der USA und der Opposition wird ein Ergebnis ohne einen Abtritt von Baschar al-Asad nicht zu verkaufen sein. Pünktlich zum Verhandlungsbeginn wurden Bilder von tausenden syrischer Folteropfer veröffentlicht, die ein Polizist außer Landes geschmuggelt haben soll. Insgesamt sollen 11 000 Menschen in syrischen Gefängnissen seit März 2011 zu Tode gefoltert worden sein. Angesichts der bekannten Grausamkeiten des Regimes ist das nicht unrealistisch. Andererseits gibt es auch viele Belege für Grausamkeiten der Opposition, insbesondere von sich radikalislamistisch gebärdenden Gruppen, wie der Gruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante. Gegen einen Verhandlungserfolg spricht unter anderem, dass derzeit keine Seite die Gefahr einer baldigen Niederlage sieht und dass die Opposition zu sehr gespalten ist, um wirklich einheitlich handeln zu können. Am morgigen Donnerstag um 19 Uhr wiederholt Radio Dreyeckland ein im Dezember in drei Teilen erstmals gesendetes Interview mit einem Flüchtling aus Syrien, der sowohl die Gewalt des Regimes als auch die Probleme mit einem Teil der Opposition schildert.