In Paris hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Morddrohungen gegen Publizistinnen der Satirezeitung Charlie Hebdo aufgenommen. Die rechtlichen Vorwürfe lauten "schriftliche Morddrohungen" und "öffentliche Verherrlichung einer terroristischen Tat durch Telekommunikationsmitteln".
Die Zeitung hatte am gestrigen Montag Anzeige erstattet. In französischen Medien erklärt die Zeitung, sie habe seit dem tödlichen Anschlag von Januar 2015 auf ihre Redaktion immer wieder Morddrohungen erhalten. Doch seit der Ausgabe von vergangener Woche habe es eine Welle von Morddrohungen gegeben.
Auf der Titelseite der letzten Ausgabe führt Charlie Hebdo die Karrikatur des umstrittenen Islamtheologen Tariq Ramadan, gegen den die Justiz seit Oktober wegen Vergewaltigung ermittelt. Auf der Karrikatur steht der Theologe mit einem riesigen erigierten Penis und sagt: "Ich bin der sechste Pfeiler des Islams". Der Titel der Karrikatur lautet: "Vergewaltigung – Tariq Ramadans Verteidigung". Diese Veröffentlichung habe die zur aktuellen Welle von Morddrohungen mit teils antisemitischen Äusserungen gegen Charlie Hebdo geführt.
(mc)