Zahl der verletzten Polizisten/innen beim G-20 völlig überhöht

Zahl der verletzten Polizisten/innen beim G-20 völlig überhöht

Die von PolitikerInnen seit dem G-20-Gipfel häufig genannte Zahl von 476 verletzten PolizistInnen ("fast 500"; "500!" ...) ist im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen viel zu hoch angegeben worden. Nach Angaben des Portals "buzzfeed" und des Bayerischen Innenministeriums bezieht sich die Zahl auf den gesamten Einsatzzeitraum vom 22. Juni bis 10. Juli. Für die Phase der größeren Auseinandersetzungen beläuft sich die Zahl auf 231 BeamtInnen. Gezählt wurden außerdem nicht nur Verletzungen bei Auseinandersetzungen, sondern auch andere Beschwerden, etwa Dehydrierung oder Kreislaaufbeschwerden durch langes Stehen in der Sonne. Nur 21 BeamtInnen waren mehr als einen Tag nicht einsatzfähig.

Generell ist zu beobachten, dass die Zahl der Verletzten PolizistInnen bei öffentlichen Auseinandersetzungen fast immer die Zahl der Verletzten DemonstrationsteilnehmerInnen, bzw. Passanten übersteigt. Wer im Zusammen mit einem Polizeieinsatz verletzt wird, scheut sich nämlich häufig eine Klinig aufzusuchen, wegen der nicht immer unberechtigten Angst, als mutmaßlicher Teilnehmer/in einer als gewalttätig eingestuften Demonstration ein Verfahren zu bekommen. PolizistInnen haben indessen keinen Grund, eine Verletzung zu verschweigen, selbst wenn sie im Einsatz bleiben, was dann einen guten Eindruck macht.

jk