Bundeskanzlerin Angela Merkel hat offenbar Interesse daran, die Verhandlungen zwischen der EU und den USA über das Freihandelsabkommen TTIP wiederzubeleben. Sie sagte auf einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates, dass man nur mit einem Abkommen wie diesem viele Probleme lösen könne. Auf der selben Veranstaltung gab US-Handelsminister Ross in einer Videonachricht bekannt, dass die USA weiter Interesse an einer Verwirklichung von TTIP hätten. Aus seiner Sicht ist die Wiederaufnahme der Verhandlungen nötig, um die EU-Handelsüberschüsse zu thematisieren. Ross erklärte, er arbeite auf eine Lösung hin, die das Handelsvolumen erhöhe und das US-Handelsdefizit reduziere.

Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU hatten unter Obama begonnen und waren dann unterbrochen worden. Vor einigen Monaten hatte Trump das transatlantische Abkommen TPP per Dekret aufgekündigt und sich auch gegen TTIP ausgesprochen. Daher waren dem Abkommen keine großen Chancen mehr eingeräumt worden.

Gegen das Freihandelsabkommen gab es in der Vergangenheit europaweit Proteste und Unterschriftensammlungen. Es wird befürchtet, dass europäische Standards im Bereich Verbraucherschutz und Gentechnik durch TTIP beschnitten werden.