Klapperstein: eine Woche internationales Radio

Klapperstein: eine Woche internationales Radio

Radio Dreyeckland war einst als Projekt geboren, mit dem – von der Gefahr her internationalen – Fessenheim-AKW als Anlass, eine grenzüberschreitende Medieneinrichtung zu schaffen. Leider hat die Kooperation zum französischen Pendant in Colmar nicht lange gehalten und in Mulhouse wurde ich (nicht nur) mit einem Plakat deutlich darauf hingewiesen, dass Radio Dreyeckland im Elsass heute eine deutlich anders orientierte (unpolitische) Plattform darstellt. Der Anlass nach Mulhouse zu kommen, war jedoch genau diesem Grundgedanken gewidmet: Radiomachende aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammenzubringen und ungezwungen, improvisativ und multilingual auf Sendung zu gehen.

Für das unter dem Label „Klapperstein“ organisierte Zusammentreffen war eine Frequenz zu haben, die nur temporär vergeben wird und welche das französische Radio Campus gerne dauerhaft nutzen würde. Angesprochen waren vor allem junge Menschen aus den Dreyeck-Ländern, sich auszutauschen, an Workshops teilzunehmen und spontanes Radio zu machen. Entsprechend viele Franzosen (ja, vor allem Männer) waren vor Ort, aber auch vereinzelte Deutsche aus Berlin hatten den weiten Weg auf sich genommen. Neben improvisativ-sprachlicher Radiogestaltung waren vor allem experimentelle Klänge ein Schwerpunkt des Klapperstein-Treffens. Anhand eines Workshops, bei dem Ghettoblaster auseinandergenommen und neu verkabelt wurden, konnte man einen ersten Eindruck von dieser doch etwas gewöhnungsbedürftigen Klangtechnik bekommen, die dann von verschiedenen Künstlern bei der 24-Stunden-Sendung „Le Placard“ am Samstag praktiziert wurde. Auch wenn durchaus Unterschiede zwischen den Grundideen von Radiogestaltung zwischen den Ländern und Sendern festzustellen waren, wurde von allen Seiten dafür plädiert, die internationale Kooperation wieder aufzunehmen bzw. Klapperstein im Geiste und im Äther weiterleben zu lassen.


Fotos folgen. (FM)