Am 29. Oktober 2024 fand in der Katholischen Akademie in Freiburg eine Gesprächsveranstaltung unter dem Titel "Peace is possible - Conversation between an Israeli and a Palestinian Peacebuilder" statt. Auf dem Podium saßen Magen Inon, dessen Eltern bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober getötet wurden und Aziz Abu Sarah, dessen Bruder in israelischer Haft in Folge von Folter starb.
Veranstaltet wurde die Veranstaltung von einer Reihe an Organisationen. Neben dem New Israel Fund, Defend Israeli Democracy Freiburg, sind auch die Stadt Freiburg, die beiden jüdischen Gemeinden und das Freiburger Bündnis gegen Antisemitismus als Mitorganisator*innen gelistet.
Zuerst stellten sich die beiden Redner vor:
Bei der anschließenden Fragerunde beantworteten Magen Inon und Aziz Abu Sarah einige Fragen aus dem Publikum:
Zunächst in welcher Art ihre Organisation mit anderen zusammenarbeitet:
Anschließend ging es um den Einfluss, den die deutsche Politik auf Israel ausüben sollte, Magen Inon spricht sich bspw. für Sanktionen gegen den israelischen Minister für Öffentliche Sicherheit, Ben Gvir, aus:
Zu den Zusammenhängen zwischen der kurdischen Bewegung und der, der beiden Rednern, antwortet Magen Inon nur kurz und zieht einen Vergleich nach Nordirland:
Dem folgte eine Ausführung von Aziz Abu Sarah, der historische Persönlichkeiten nennt, die durch diplomatischen Druck die damalige Regierung Israels zum Stop der Kampfhandlungen gebracht haben. Des Weiteren geht es in dieser Antwort um Waffenembargos, den Druck den die deutsche Regierung auf Israel ausüben könnte und dass das Leid auf beiden Seiten des Konflikts gesehen werden soll:
Magen Inon erläuterte dann die ernährungswissenschaftlichen Erfolge, die sein Vater vorzuweisen hatte:
Dem folgte die Antwort auf die Frage der Hoffnung und den Apell von Aziz Abu Sarah, auch Informationen aus Quellen der jeweils anderen Seite zu beziehen:
Im Anschluss wurde erläutert, wie eine Erziehung aussehen kann, dass sich die Gesellschaften zu einer friedlichen Koeksistenz hin entwickeln:
Aziz Abu Sarah antwortete danach auf die Frage, in wie weit in palästinensischen Gebieten in den Medien die Perspektive von Israelis berücksichtigt werde, denn in Israel gebe es Zeitungen, die beispielsweise die Aggressionen von Siedler*innen in der Westbank darstellen würden:
Humanitäre Hilfe sei im Gazastreifen, aber auch im Westjordanland essentiell, so die Antwort auf die nächste Frage:
Im Anschluss wurde sich gegen die BDS-Bewegung ausgesprochen, da diese zu unspezifisch sei und im Fall der Baumaschinen-Marke "CATPillar" das Gegenteil erreicht habe. Aziz Abu Sarah findet zielgerichteten Boykott jedoch sinnvoll, der mit "positiven Aktionen" ergänzt werden sollte, wie die Finanzierung von Friedensinitiativen:
Magen Inon sprach danach über seine Werte und welche Rolle dabei die Religion spiele:
Aziz Abu Sarah wünscht sich, dass der Blick auf Palästinenser*innen erweitert werden solle, denn sie mehr seien, als Terrorist*innen oder Opfer, wie oft dargestellt:
Im Anschluss ging es länger um die Frage, wie Palästinenser*innen unterstützt werden könnten:
Zuletzt sprach Magen Inom über den Sinn von Therapie, Hoffnung für die palästinensische Seite und die Bedeutung, dass beide Seiten in dem Konflikt ein normales Leben führen können sollten: