Anti-Atom-Bewegung in Japan: Zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe

Zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe

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Demo in Tokyo gegen Atomenergiepolitik
Demo in Tokyo gegen Atomenergiepolitik
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Zehn Jahre ist es her, das große Erdbeben in Ostjapan am 11. März 2011, das durch einen gewaltigen Tsunami die Atomkatastrophe in Fukushima Daiichi an der Pazifikküste auslöste. In ganz Japan wurden die Atomkraftwerke abgestellt. Ein gutes Jahr später demonstrierten Zehntausende in Japan gegen ihre Wiederinbetriebnahme. Was ist aus der Bewegung geworden? Und welche Risiken bleiben für die Bevölkerung in Fukushima? Der südnordfunk sprach u.a. mit dem japanischen Journalisten Masao Fukumoto. 18:01

Masao Fukumoto hat für die japanische Anti-Atom-Bewegung in Berlin die Gründung und die Aktivitäten von "Sayonara Nukes Berlin und Kasaguruma" mitunterstützt. Aktuell gibt es einen Aufruf von Sayonara Nukes und von Kasagumurademo.de zu einer Demonstration am 6. März um 12 Uhr am Brandenburger Tor unter dem Slogan – 10 Jahre nach Fukushima – Atomkraft ist kein Klimaretter!

In ihrem Demo-Aufruf schreibt Kazagumura, die Initiative japanischer Anti-AKW-Gegner*innen in Berlin:

„Die ständige Produktion gefährlicher radioaktiver Abfälle durch die Atomindustrie bleibt eine große Bedrohung für Mensch und Umwelt. Die Kernenergie war schon immer mit dem Risiko schwerer Unfälle wie in Fukushima und deren langfristigen Folgen für Mensch und Umwelt verbunden, dennoch wurde sie geduldet und fortgeführt. Die japanische Regierung erwägt nun, verseuchtes Wasser in den Ozean zu leiten, weil es nirgendwo gelagert werden kann.“

Das Oberste Gericht in Tokio hat vorletzten Donnerstag den Betreiber des verunglückten Atomkraftwerks Fukushima 1, die Tokyo Electric Power Company Holdings, dazu verurteilt, den evakuierten Anwohner*innen Schadenersatz zu zahlen. Zugleich wurde jedoch auch ein früheres Urteil eines Bezirksgerichts aufgehoben, das auch die Verantwortung der Zentralregierung für die Atomkrise 2011 anerkannt hatte.