Abschiebung aus Freiburg reißt Paar auseinander

Abschiebung aus Freiburg reißt Paar auseinander

Wie das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung berichtete, wurde am vergangenen Dienstag ein Ehepaar durch die Abschiebung des 20-jährigen Mannes getrennt. Seine Frau besitzt eine Niederlassungserlaubnis, sie lebt schon seit Jahren in Freiburg. Dies war für die deutschen Behörden offenbar kein Grund, auf die Abschiebung zu verzichten. Das Freiburger Forum sieht darin einen Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, die den Schutz von Ehe und Familie garantiert.

Die Abschiebung traf das junge Paar völlig unerwartet. Sie gingen auf einen Anruf hin ahnunglos zur Polizei, wo sie davon informiert wurden, dass die Abschiebung nun direkt anstünde. Der Betroffene musste dableiben, seine Frau konnte nur noch schnell nach Hause gehen, um das Nötigste zusammenzupacken, bevor ihr Mann zum Baden Airpark transportiert wurde, von wo aus er nach Belgrad abgeschoben wurde. Ein Eilantrag des Rechtsanwalts wurde von den Behörden abgelehnt.

Der Betroffene hätte das Recht gehabt, einen Asylantrag zu stellen, und dies hätte die Abschiebung gestoppt, aber über diese Möglichkeit wurde er von niemandem informiert. Erst im Nachhinein gab sich der Sprecher des Regierungspräsidums gegenüber der Badischen Zeitung verwundert, dass der Mann keinen Asylantrag gestellt hatte. Auch vermittelte er durch Ausdrücke wie "ohne Papiere" und "illegal" ein völlig falsches Bild des jungen Rom. Dieser war geduldet und hatte am Tag vor der Abschiebung eine Arbeitserlaubnis erhalten. Sein Job hätte in wenigen Tagen begonnen.

Er, seine Frau und seine Schwiegereltern sind bestürzt und verzweifelt über die Trennung der Familie.