Angriffe auf Journalisten bei Treffen kroatischer Rechtsextremer

Angriffe auf Journalisten bei Treffen kroatischer Rechtsextremer

Am Samstag fand im österreichischen Bleiburg das jährliche Treffen zum Gedenken an kroatische Faschisten und deren Anhänger statt. Rund 10.000 Personen erinnerten an die Soldaten des faschistischen Ustascha-Regimes, das während des Zweiten Weltkrieges mit den Nationalsozialisten kollaborierte. Am Treffen nahmen auch Vertreter der kroatischen katholischen Kirche teil.

Auf dem Treffen wurde eine Person festgenommen, die den Hitlergruß zeigte. Zudem war laut Berichten des „Neuen Deutschland“ die kroatische Losung „Za dom spremni“ mehrfach zu sehen, die etwa das Pendant zum deutschen „Sieg Heil“ darstellt. Der Journalist der Frankfurter Rundschau, Daniel Majić,  wurde nach eigenen Angaben von mehreren TeilnehmerInnen beschimpft, bespuckt, getreten und geschlagen. Die Polizei griff ein und Majić wurde nicht verletzt. Die Behörden in Kärnten erlaubten das Treffen trotz eines vom zuständigen Bezirkshauptmann selbst in Auftrag gegebenen Rechtsgutachtens, das ihnen ein Verbot nahelegte.

Im Mai 1945 flüchteten Soldaten des untergegangenen Ustascha-Regimes nach Bleiburg, um dort in britische Kriegsgefangenschaft zu kommen. Unter den Soldaten waren auch ZivilistInnen, die dem Regime anhingen. Die britische Armee übergab die Menschen an die jugoslawischen Partisanen, die rund 45.000 Personen tötete. Die Veranstaltung in Bleiburg findet seit den 1950er-Jahren statt.