Nach einwöchigem Streik: Arbeitskampf bei Audi-Werk in Ungarn beendet

Arbeitskampf bei Audi-Werk in Ungarn beendet

Nach einem einwöchigen Streik in der ungarischen Stadt Győr haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite von Audi Hungaria am Mittwochnachmittag ihre Tarifverhandlungen abgeschlossen. Der Arbeitskampf hatte erstmals zu einem Produktionsstillstand in der Bundesrepublik geführt. Die Bänder bei Audi Ingolstadt bleiben noch für den Rest der Woche stehen.

Unter dem neuen Tarifvertrag, welcher für den 1. Januar 2019 bis März 2020 gelten soll, sollen unter anderem die Löhne um 18% steigen, wie die ungarische Audi-Gewerkschaft AHFSZ auf ihrer facebook-Seite verkündet. Damit nahm die Gewerkschaft das letzte stehende Angebot der Arbeitgeber an und erreichte eines ihrer Ziele. Audi Hungaria hat 13,000 Angestellte, von welchen etwa 9,000 Mitglieder Gewerkschaft sind.

Die ungarischen Arbeiter*innen forderten mit ihrem Streik eine Anpassung der Löhne an die Angestellten in Mittel- und Nordeuropa. Der Arbeitskampf folgt den Massenprotesten gegen ein neues Gesetz unter der Regierung Orbáns. Dieses sieht eine dramatische Zunahme an Überstunden als Ersatz für Arbeitszeit vor. Laut german-foreign-policy handle das neue Gesetz im Interesse deutscher Kfz-Konzerne. Da Ungarns fremdenfeindliche Regierung unter anderem die Zuwanderung von Arbeitskräften verweigert, leiden deutsche Unternehmen an Arbeitskräftemangel. Das neue Gesetz wird in Ungarn als „Sklavengesetz“ oder „Lex Audi“ bezeichnet.

(sg)