Als Gaslieferant erscheint Aserbaidschan als Alternative zu Russland und durfte jüngst sogar eine Weltklimakonferenz ausrichten. Doch im Reiche des Langzeitpräsidenten (und Sohn eines Langzeitpräsidenten) Ilham Alijew wird hart gegen die Opposition und insbesondere gegen Journalist*innen vorgegangen. Dazu gehören falsche Anklagen wegen angeblicher Geldwäsche und andere offenbar fingierte Anschuldigungen. Festgenommene werden geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert. Menschen, die dies öffentlich machen wollen, werden zum Teil mit massiven Drohungen zum Schweigen gezwungen. Der Freie Journalist aus Aserbaidschan Cavid Ağa war bereit mit Radio Dreyeckland zu sprechen.
Für die Aussage, der Vertreter der EU in Baku, Peter Michalko, habe Journalisten davon abgeraten, Aserbaidschan zu kritisieren, konnten wir keine weitere Quelle finden und schließen ein Missverständnis nicht grundsätzlich aus. Jedenfalls hat sich Michalko zu den Haftbedingungen in Aserbaidschan kritisch geäußert. Der britische Energiekonzern BP ist am Gas- und Ölgeschäft in Aserbaidschan stark beteiligt und das könnte auch auf die Haltung Londons zur Innenpolitik Alijews ein wenig Einfluss haben.
jk