Bauernpräsident Sonnleitner als Gentech-Lobbyist

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Am Rande
des Treffens der EU-AgrarministerInnen in Luxemburg forderte der Präsident des
Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner eine Lockerung der EU-Vorschriften
gegen Gen-Futtermittel. Das Einfuhrverbot für Futtermais und -soja, die Spuren
von in Europa nicht zugelassenen genmanipulierten Pflanzen enthalten, solle
aufgehoben werden. "Wir müssen eine realistische Linie fahren. Diese
Spuren kommen überall vor", sagte Sonnleitner.

 

Dabei
stehen Konzerne wie Monsanto schon seit Jahren im Verdacht, gezielt
Verunreinigungen mit von ihnen produzierten Gen-Pflanzen zu verbreiten. Hierauf
deutet beispielsweise auch der Skandal vom März 2005, als der Gentech-Konzern
Syngenta in Europa nicht zugelassenen Bt-10-Mais als Bt-11-Mais deklariert aus
den USA in die EU exportierte. Die dahinter stehende Strategie ist
offensichtlich: Wenn erreicht werden kann, daß sich im Erbgut herkömmlicher
Sorten immer mehr genmanipuliertes Erbgut verbreitet, bricht der Widerstand
gegen Agro-Gentechnik irgendwann zusammen. So deutet auch Vieles darauf hin,
daß der über Jahre hinweg genehmigte sogenannte Versuchsanbau verschiedener
Gen-Pflanzen nicht etwa wissenschaftlichen Zwecken, sondern der schleichenden,
aber gezielten Gen-Kontamination herkömmlicher Nutzpflanzen dient.

 

Bislang
dürfen nur solche genmanipulierten Pflanzen in die EU eingeführt werden, die
hier zugelassen sind. In Lieferungen herkömmlicher Futterpflanzen gelten jedoch
bereits relativ großzügige Grenzwerte, unter denen eine Verunreinigung mit
Gen-Pflanzen toleriert werden muß. So enthalten konventionell gezüchtete
Lieferungen von Mais oder Soja aus den USA häufig Spuren genmanipulierter
Pflanzen, mit denen sie möglicherweise bei der Ernte oder während des
Transports in Berührung kommen.