Behörden sehen Zusammenhang zu organisiertem Verbrechen bei Mord an maltesischer Journalistin

Behörden sehen Zusammenhang zu organisiertem Verbrechen bei Mord an maltesischer Journalistin

Der Mord an der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia könnte im Zusammenhang mit ihren Recherchen zu Treibstoffschmugglern stehen. Dies sagte am Dienstag der Chefermittler auf Sizilien, Carmelo Zuccaro.

Vergangene Woche wurden in Italien bereits mehrere Personen festgenommen, die unter Verdacht stehen, den Treibstoffschmuggel zwischen Libyen, Malta und Italien organisiert zu haben. Darunter ist auch der maltesische Staatsbürger Darren Debono, der auf Lampedusa festgesetzt wurde. Ihm wird die Mitgliedschaft in dem Schmuggelnetzwerk vorgeworfen, das unter anderem Verbindungen zu libyschen Milizen haben soll. Keinem der Festgenommenen wird allerdings offiziell eine Beteiligung am Mord an Caruana Galizia angelastet. Allerdings hatte Debono nach Angaben der Journalistin eine Droh-Email an sie geschickt.

Caruana Galizia hatte bereits mehrere Monate zum Thema Treibstoffschmuggel recherchiert, als eine Autobombe sie vergangene Woche tötete. Allerdings war sie insbesondere auch für ihre Enthüllungen über die Korruptionsaffären maltesischer SpitzenpolitikerInnen bekannt geworden, die schließlich auch in den geleakten, sogenannten Panama Papers auftauchten.

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani forderte am Dienstag bei einer Gedenkzeremonie in Straßburg die Einschaltung von Europol in die Ermittlungen.