Etwa 40 Menschen haben am gestrigen Montagvormittag den Amtssitz des maltesischen Premierministers gestürmt. Sie besetzten aus Protest gegen Amtsinhaber Joseph Muscat einen Seiteneingang des Gebäudes und forderten den Rücktritt des Regierungschefs. Die Aktion richtete sich gegen die Verstrickungen der Regierung in den Mord an der maltesischen Journalistin Daphna Caruana Galizia.
Joseph Muscat wird zwar bislang nicht direkt beschuldigt, an der Ermordung Galizias beteiligt zu sein. Allerdings ist Muscats langjähriger Stabschef Keith Schembri einer der mutmaßlichen Drahtzieher. Zudem soll Schembri laut Aussagen des mittlerweile als Auftraggeber angeklagten Geschäftsmannes Yorgen Fenech Informationen über den Stand der Ermittlungen weitergegeben haben.
Premierminister Muscat hatte wegen des wachsenden öffentlichen Drucks seinen Rücktritt für Januar angekündigt. Die Familie von Daphne Caruana Galizia, eine Sonderkommission des EU-Parlaments und maltesische Demonstrant*innen fordern allerdings seinen sofortigen Rückzug.