Über 80 Tote bei Protesten gegen die sudanische Militärjunta

Über 80 Tote bei Protesten gegen die sudanische Militärjunta

Bei den seit vier Monaten anhaltenden Massenprotesten gegen die Herrschaft des Militärs in Sudan wurden nach Angaben der BBC bisher über 80 Menschen durch gezielte Schüsse auf Demonstrant*innen getötet. Die Behauptung des Militärs, keine scharfe Munition zu verwenden, ist unglaubwürdig. An den Protesten beteiligen sich sehr viele Frauen. Frauen waren auch schon bei dem Sturz des Diktators Omar al-Baschir im April 2019 besonders aktiv. Al-Baschir hatte das mittelalterliche islamische Scharia-Recht eingeführt, das Frauen massiv benachteiligt.

Das Militär putschte Ende Oktober. Einen Monat später versuchten die Generäle mit der Rückkehr des vorigen Regierungschefs Abdalla Hamdok, die Öffentlichkeit über die wahren Machtverhältnisse zu täuschen. Die in vielen lokalen Basisgruppen organisierte Zivilgesellschaft ging aber auf den Bluff nicht ein und Hamdok sah am Ende keine andere Möglichkeit als am 2. Januar zurückzutreten.