Berlins Regierungschef verteidigt Förderung des "Zentrums für politische Schönheit"

Berlins Regierungschef verteidigt Förderung des "Zentrums für politische Schönheit"

Am gestrigen Donnerstag verteidigte Klaus Wowereit im Abgeordnetenhaus die Entscheidung des Stadtstaats Berlin, wodurch ein Projekt des Zentrums für politische Schönheit mit zehn Tausend Euro aus dem Kulturfonds gefördert wurde. Er rechtfertigte diese Entscheidung mit der Freiheit von Kunst und Kultur. Nach der letzten Aktion des Zentrums für politische Schönheit war eine Polemik um die öffentliche Förderung des Kunstkollektivs entstanden.

Die AktionskünstlerInnen hatten die 14 weissen Gedenkkreuze an den Toten der Berliner Mauer ohne Genehmigung vom Spreeufer abgeschraubt und an den EU-Aussengrenzen fotografiert. Sie brachten die Kreuze am 9. November noch rechtzeitig zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls zurück. Mit der Aktion wollten sie darauf aufmerksam machen, dass heutzutage ständig Flüchtlinge an den hochgerüsteten EU-Aussengrenzen sterben.

Klaus Wowereit kritisierte das Vorgehen und begrüsste zugleich die Absicht, das Mauerfall-Jubiläum in Zusammenhang mit der Situation der heutigen Flüchtlinge zu bringen. Sein Innensenator Franz Henkel von der CDU hatte zuvor seine Ablehnung der Aktion geäussert, die er als "verabscheuungswürdige Tat" bezeichnete. Gegen die Aktionsgruppe ermittelt die Berliner Polizei wegen "besonders schwerem Diebstahl".