Übernahme von Down-Syndrom-Test bei Schwangeren durch Kassen in der Kritik

Übernahme von Down-Syndrom-Test bei Schwangeren durch Kassen in der Kritik

Die Geschäftsführerin des Down-Syndrom Info-Centers, Elzbieta Szczebak hat vor der geplanten aber noch nicht beschlossenen Kassenübernahme für einen Bluttest gewarnt. Der Test kann in der 11. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden und diagnostiziert mit hoher Wahrscheinlichkeit, ob das Kind am Downsyndrom betroffen sein wird. Befürchtet wird, dass regelmäßige Bluttests zu einer höheren Rate von Abtreibungen bei Kindern mit Downsyndrom führen. Die deutsche Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin befürwortet die Kostenübernahme bei Risikogruppen, also insbesondere werdende Mütter über 35 Jahren. Damit würde Gerechtigkeit zwischen Müttern hergestellt, die sich den Test leisten können und solchen, die es nicht können. Der Test kostet rund 130 Euro ersetzt aber keine weiteren Untersuchungen. Während der Bluttest risikolos ist, bergen Nachfolgeuntersuchungen ein Risiko. 2 bis 3 von tausend Föten überleben den Eingriff dann nicht. Das ist jedoch nicht der Kern der Kritik. Die Down-Syndrom-Organisationen fürchten vor allem eine Stigmatisierung. Menschen mit Down-Syndrom würden als „vermeidbar“ angesehen. Menschen mit Down-Syndrom würden fragen: „Warum sollen wir nicht leben?“