Brexit: Mehr als 100 Labour-Abgeordnete für zweites Referendum

Brexit: Mehr als 100 Labour-Abgeordnete für zweites Referendum

Mehr als 100 Abgeordnete der oppositionellen Labour-Party haben ein Manifest unterzeichnet, in dem die Parteiführung aufgefordert wird, für ein zweites Referendum einzutreten. Labour und die regierenden Konservativen führen derzeit Gespräche über ein mögliches Brexit-Abkommen mit der EU. Bisher zeichnete sich bei Labour eine Linie ab, wonach die Partei ein zweites Referendum nur dann in Erwägung ziehen würde, wenn die Regierungschefin Theresa May auf ihrem zweimal abgelehnten Deal beharrt oder wenn ein Austritt ohne Abkommen ansteht. In dem Manifest wird nun gefordert, dass die britische Bevölkerung über den zwischen den Konservativen und Labour ausgehandelten Weg in jedem Fall abstimmen soll. Damit gäbe es auch die Möglichkeit, dass der Brexit ganz abgelehnt wird. Das Manifest wird vermutlich auch Thema auf dem Treffen des nationalen Exekutivausschusses der Labour Party sein. Allerdings gibt es in Labour auch eine starke Fraktion, die ein neues Referendum strikt ablehnt. Nach Informationen der Zeitung The Guardian ist anzunehmen, dass sich Remainer und Brexiteer innerhalb von Labour schließlich auf einen Kompromiss einigen, der die Frage eines zweiten Referendums letztendlich von dem Verhalten der Regierung abhängig macht. Mit anderen Worten, die Opposition hat beim Brexit so wenig eine klare Linie wie die regierenden Konservativen. Nebenbei müsste ja auch noch die EU einem Kompromiss zwischen beiden Parteien zustimmen.