Castortransport 2011: Interview mit Holger (Südblockade)

Castortransport 2011: Interview mit Holger (Südblockade)

Voraussichtlich am 25. November ist es wieder einmal soweit: Ein Castortransport, der am 24.11. im französischen La Hague startet, wird die deutsch-französische Grenze überqueren, um dann seinen Weg nach Norden zu nehmen nach Niedersachsen. Wie bei jedem Transport bereiten sich die Antiatomaktivist_innenauf die so genannte fünfte Jahreszeit im Wendland vor, wo üblicherweise demonstriert, besetzt und geschottert wird. Letzteres ist eine in den letzten Jahren populär gewordene Methode, bei der der Schotter aus dem Gleisbett gegraben wird, um die Strecke unbefahrbar zu machen. An das Gleisbett gelangen die Aktivisten durch die "Fünf-Finger-Taktik": Eine große Gruppe von Aktivist_innen, "die Hand", in der zuvor Unterabteilungen festgelegt wurden, zerteilt sich beim Kontakt mit der Polizei in eben diese Untergruppen, also die "Finger". Die agileren Kleingruppen versuchen die Polizist_innen zu umgehen und dich hinter den Absperreinheiten der Polizei wieder zu vereinigen. Doch nicht nur im Wendland formiert sich der Widerstand. Seit 2010 organisieren die Süddeutschen Antiatominitiativen gemeinsam die Südblockade. Die gemeinschaftliche Aktion im letzten Jahr führte direkt zu einem unerwarteten Teilerfolg, denn der Castor musste umgeleitet werden. Das erstmalige Ausweichen auf die Bahnstrecke mit dem Grenzübergang Strasbourg – Kehl lässt die Bedeutung des Widerstandes erahnen. Zugleich bereitete die Flexibilität der Streckenwahl den Aktivisten jedoch Probleme. Der Widerstand konnte nicht effektiv an die neue Strecke verlegt werden. Das Interview mit Holger Hildebrand von den Süddeutschen Antiatominitiativen dreht sich daher um den Punkt, wie mensch in diesem Jahr dem Problem begegnen will. Die erste Frage lautet, welche Grenzübergänge kommen für die Südblockade eigentlich in Frage?