Chef des Euro-Rettungsfonds gegen Zugeständnisse an Griechenland

Chef des Euro-Rettungsfonds gegen Zugeständnisse an Griechenland

 

Der Chef des Euro-Rettungsfonds Klaus Regling hat das Ansinnen des stellvertretenden griechischen Regierungschefs Evangelos Venizelos nach einem Entgegenkommen bei der Schuldenrückzahlung zurückgewiesen. Evangelos hatte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf ein Entgegenkommen bei der Höhe der Zinsen oder der Länge der laufzeiten gedrungen. Sonst könne man die Reaktionen der griechischen Gesellschaft nicht vorhersagen, so Venizelos. Regling hielt dem entgegen, dass die Konditionen des Rettungsfonds, der derzeit Griechenlands Hauptgläubiger ist, schon sehr günstig seien. Die Laufzeit der Kreditte des Rettungsfonds liege bei 30 Jahren und der Zins etwas über anderthalb Prozent. Außerdem seien die Zinsen für die nächsten 10 Jahre gestundet worden, so Regling.

Venizelos, der der sozialdemokratisch orientierten PASOK angehört, hatte auf eine scharfe Opposition gegen die von Brüssel verordnete Austeritätspolitik hingewiesen. Oppositionsführer Alexis Tsipras will die Zahlungen Griechenlands für seine Kredite einfach einstellen. Außerdem gibt es eine erstarkende radikale Rechte in Griechenland. Auf das Verhalten der deutschen Bundesregierung angesprochen meinte Venizelos, die deutsche Regierung müsse die europäische Vielfalt und einen anderen Weg Griechenlands akzeptieren. Nach vier Jahren harten Sparens habe Griechenland immerhin einen Überschuss im Primärhaushalt erreicht und zwar als einziges Land in der Eurozone.