CIA und BND besaßen gemeinsame Firma in der Schweiz

CIA und BND besaßen gemeinsame Firma in der Schweiz

Nach gemeinsamen Recherchen der Washington Post, des Schweizer Fernsehens und des ZDFs besaßen die amerikanische CIA und der Bundesnachrichtendienst, BND zu gleichen Teilen die Schweizer Firma Crypto AG. Crypto lieferte Verschlüsselungstechnik an über 120 Staaten. Daher war es den beiden Geheimdiensten möglich die diplomatischen und militärischen Nachrichten der betroffenen Länder mitzulesen. Die Rubikon genannte Aktion dauerte mindestens von 1970 bis 1993. Auf diese Weise wussten die beiden Geheimdienste auch über Menschenrechtsverletzungen bescheid. Genannt werden insbesondere der Putsch gegen den chilenischen Präsidenten Salvador Allende und die Menschenrechtsverletzungen der argentinischen Junta. Dem „schmutzigen Krieg“ der Militärs fielen ab 1976 ca. 30 000 Menschen zum Opfer. Andererseits halfen CIA und BND mit ihren Informationen den Briten, 1982 den Krieg um die Falklandinseln gegen Argentinien zu gewinnen.

 

Ende der 1990-ziger Jahre gab es einige Medienberichte über Geheimdienstmanipulationen bei Crypto, aber keine wirklichen Beweise. Die gibt es nun offenbar. Der frühere Kanzleramtsminister Bernd Schmidbauer (CDU) hat die Aktion Rubikon bestätigt. Crypto hat mittlerweile neue Eigentümer und nach Bekunden der Firma steckt diesmal kein Geheimdienst dahinter. Das wäre ja auch schlechte Werbung für Crypto.